Theaterinstitut und Kolleg für dramatische Kunst

Ziele, Entstehung und Entwicklung

Was wollen wir von dem umfangreichen und vielfältigen Theaterwissen des 20. Jahrhunderts in das neue Jahrhundert mitnehmen? Das Theaterinstitut ermöglicht einen qualifizierten und lebendigen Zugang zu diesem Theaterwissen und zu wesentlichen europäischen Schauspielmethoden.

Seit 1994 gibt es das „Studio 13“ am Breitenweg 13 in der unmittelbaren Nähe des Bremer Hauptbahnhofs. Markus Herlyn (Regisseur und Schauspiellehrer) und Renate Neumann (Sprecherzieherin) etablierten es mit einem vielfältigen und offenen Kurs- und Veranstaltungsangebot. Theater- und Literaturinteressierte aus Bremen und Umgebung konnten ihre künstlerischen Ausdrucks- und Gestaltungsmöglichkeiten in Kursen, in Workshops und in Theaterproduktionen erproben und erweitern. Viele lernten das „Studio 13“ als geladene ZuschauerInnen bei Aufführungen und Lesungen kennen.

Zu Beginn des Jahres 1998 differenzierten sich die beiden Bereiche in Studio 13 Theaterinstitut und Studio 13 Sprechkontakt. Seither wendet sich die Theaterarbeit in erster Linie an professionelle Theaterkünstler und Ausbildungssuchende. Eine große Anzahl von TeilnehmerInnen hat die Aus- und Fortbildungsangebote des Theaterinstituts besucht oder an dessen Produktionen mitgewirkt.

Junge SchauspielerInnen bereiteten und bereiten sich hier erfolgreich auf ihre Aufnahmeprüfungen an Schauspielakademien, bei Agenturen und Theatern vor. Viele haben durch die Ausbildung und die Projekte des Theaterinstituts eine gute Basis für ihre berufliche Laufbahn gelegt und arbeiten an deutschen Bühnen oder zum Beispiel als Theater-KursleiterInnen.

Die Angebote des Theaterinstituts werden heute auch von TeilnehmerInnen aus dem gesamten Bundesgebiet und dem europäischen Ausland in Anspruch genommen.

Aus den bisherigen Aktivitäten des Theaterinstituts sind verschiedene Theater-Ensembles hervorgegangen. Unter anderem arbeitete Markus Herlyn seit dem Sommer 1997 vier Jahre lang kontinuierlich mit einer Gruppe von 15 jungen SchauspielerInnen, die sich zum Cechov-Ensemble formierte. Bis zum Frühjahr 2001 entstanden verschiedene Inszenierungen zu den dramatischen Werken von Anton Cechov und Frank Wedekind. Sie wurden in Bremen, Oldenburg, Dortmund, Berlin und Jena gezeigt. In dieser Periode entwickelte Markus Herlyn die Grundzüge des ensemble- und projektorientierten Ausbildungskonzeptes, das sich in dem Kolleg für dramatische Kunst realisierte.

Im Juli 2000 startete das Kolleg für dramatische Kunst seine erste zweijährige, projektorientierte Aus- und Fortbildung für den Schauspielerberuf. Neben Renate Neumann und Markus Herlyn leiteten Dozentinnen und Dozenten aus den USA, Italien, Polen, Russland und Deutschland über 60 Projekteinheiten. Der Ausbildungszyklus 2000–2002 schloss Anfang August 2002 mit einer mehrtägigen Aufführungsreihe der Absolventinnen im „Studio 13“ ab.

Träger des Kollegs für dramatische Kunst ist der als gemeinnützig anerkannte Verein zur Förderung des Studio 13 e.V.